Hier finden Sie Hinweise und Empfehlungen zu Ihren Einsendungen von histologischem, gynäkozytologischem und extragynäkozytologischem Untersuchungsmaterial.
Einsendung
Dem Material für histologische oder zytologische Untersuchungen muss ein vollständig und leserlich ausgefülltes Auftragsformular beiliegen. Bitte füllen Sie mindestens folgende Rubriken aus:
- Name und Adresse des einsenden Arztes
- Name, Vorname, aktuelle Adresse und genaues Geburtsdatum des Patienten
- Klinische Angaben mit Diagnose/Verdachtsdiagnose und Angaben über allfällige therapeutische Massnahmen
- Detaillierte Angaben über die Art des eingesandten Materials, insbesondere in Bezug auf Lokalisation und Entnahmetechnik bei zytologischen Einsendungen
Histologie
Alle Exzisate und Biospien bitte in adaequatem Einsendegefäss mit reichlich 4%igem gepuffertem Formalin (im Idealfall Verhältnis Probe zu Formalin 1:10) einsenden. Keine Kühlung notwendig.
Schnellschnitte unbedingt vorgängig anmelden (052 269 14 14). Material immer nativ, ohne Zusätze, und nicht in NaCl, zur Untersuchung geben.
Gynäkozytologie
Wir beurteilen konventionelle Ausstriche und mittels Dünnschichtzytologie (ThinPrep™) hergestellte Präparate – Sie wählen die Methode. Unabhängig davon, welches Abstrichverfahren gewählt wird, ist die Qualität der Abstrichentnahme für die Beurteilbarkeit der Präparate und somit die Sensitivität der gynäkologischen Vorsorgezytologie entscheidend. Für beide Abstrichverfahren ist die Präanalytik entscheidend.
Einer der Vorteile der Dünnschichtzytologie ist die Möglichkeit der Untersuchung auf HPV, Chlamydien, Gonokokken, T. pallidum, Mycoplasmen, Trichomonaden und Herpes am gleichen Material.
Präanalytik konventionelle Abstriche:
- Reinigen der Portio von Schleim und Detritus.
- Entnahme mit Spatel, Bürste
- Korrektes Ausstreichen des feuchten Materials auf Objektträger.
- Sofortige Fixation durch Immersion des Präparates in 96% Alkohol oder mittels Fixierspray.
- Einsenden der getrockneten Präparate in geeignetem bruchsicherem Behälter.
Präanalytik Dünnschichtzytologie (ThinPrep™):
- Reinigen der Portio von Schleim und Detritus.
- Bei Verwendung von Gel, wasserlösliche Gels (z.B. GynLys/KY)
- Alle Entnahmegeräte sind möglich (Ausnahme sind Holzspatel und Watteträger). Es stehen speziell von Hologic empfohlene Entnahmegeräte zur Verfügung (POPUP Flyer Hologic).
- Sofortiger Transfer der Bürsten/Spatel in Lösung und sofortige mechanische Dislokation der Zellen (Auseinanderdrücken von Bürsten am Boden gefolgt von kräftigem Drehen; kräftiges Drehen von Spateln; siehe auch PAP Entnahme ThinPrep™).
- Einsenden der gut verschlossenen Gefässe ohne Bürste.
- Das fixierte Material wird nach Erstellen der Präparate für 4 Wochen im Labor aufbewahrt. In diesem Zeitraum können Zusatzuntersuchungen nachbestellt werden.
Extragynäkologische Zytologie
Feinnadelpunktate
Flüssigfixation: Wir empfehlen, das in die Nadel aspirierte Material flüssig zu fixieren. Sie geben dabei das Aspirat nicht auf Objektträger, sondern direkt in die Fixationsflüssikeit des SurePathTM-Behälters. Dazu lösen Sie die Spritze von der Nadel, füllen die Spritze mit Luft, setzen sie wieder auf die Nadel und pressen den Inhalt in die Flüssigkeit. Anschliessend aspirieren Sie wenig Flüssigkeit, um die Nadel zu spülen.
Grössere Flüssigkeitsmengen (ab 3 ml) bitte in geeignetem Gefäss direkt zur Untersuchung einsenden.
Konventionelle Ausstriche: Alternativ können Sie einen oder mehrere konventionelle Ausstriche anfertigen. Das Anfertigen von Ausstrichen bedarf aber besonderer Sorgfalt und Schnelligkeit, um mechanische Beschädigungen oder ein Austrocknen des Materials zu verhindern. Bei Feinnadelpunktaten setzen Sie die Nadelspitze auf den Objektträger und exprimieren einen (grossen) Tropfen, bitte nicht einfach aufspritzen. Der Tropfen verteilt sich nach Auflegen eines zweiten Objektträgers durch Kapillarität. Die beiden OT werden durch eine drucklos ausgeführte Gleitbewegung in Längsrichtung voneinander getrennt und sofort mit Spray oder in 95%igem Alkohol fixiert.
Punktionsflüssigkeiten (Ergüsse u.a.)
Nach Möglichkeit genügend grosse Menge (bis 1 Liter gesamtes Material einsenden) sofort nach Entnahme zur Untersuchung einsenden. Keine Fixationsmittel oder Antikoagulantien beifügen. Bei längerer Transportdauer 2 Tropfen Merfen pro 100 ml Flüssigkeit beigeben.
Schicken Sie bitte wenn möglich das gesamte Material zur Untersuchung ein, dies erlaubt uns das Anfertigen von Ausstrichpräparaten und zusätzlich Zellblöcken für immunhistochemische und molekulare Zusatzuntersuchungen.
Urin
Spontanurin ist i.d.R. zellarm und diagnostisch wenig zuverlässig. Es wurde jedoch in Studien gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit Zellen eines high-grade Urothelkarzinoms (HGUC) zu identifizieren, vom untersuchten Volumen abhängt. Bei Präparation mittels ThinPrep wird empfohlen ein Minimum von 25 ml Spontanurin zu untersuchen. Bei längerer Transportdauer 2 Tropfen Merfen pro 100 ml Flüssigkeit beigeben.
Für zytologische Untersuchungen geeignet ist Urin, welcher im Verlaufe des Vormittags in einem sterilen Gefäss aufgefangen wurde. Der erste Morgenurin eignet sich nicht für zytologische Untersuchungen.
Blasenspülung
Blasenspülungen haben eine höhere Sensitivität für die Detektion von Zellen eines HGUC verglichen mit Spontanurin, weshalb wir aktive Spülungen empfehlen. Nach Einführung eines Katheters wird die Blase entleert und durch Instillation und Aspiration von steriler physiologischer Kochsalzlösung kräftig gespült. Diese Flüssigkeit wird verworfen. Nun folgt die eigentliche Spülung mit 100 ml physiologischer Kochsalzlösung. Die Flüssigkeit wird etwa 10-mal kräftig instilliert und wieder aspiriert und anschliessend sofort zur Untersuchung gebracht. Bei längerer Transportdauer 2 Tropfen Merfen pro 100 ml Flüssigkeit beigeben.
Sputum
Da die zytologische Untersuchung des eingesandten Materials durch Beimengung von Speichel häufig und teilweise stark erschwert wird, muss der nüchterne Patient vorgängig den Mund gut spülen und gurgeln. Das frische Morgensputum muss jeweils sofort versandt werden, nach Möglichkeit an drei aufeinander folgenden Tagen, bitte Sputa nicht sammeln. Das vorgängige Beklopfen des Thorax erhöht die Wahrscheinlichkeit, vermutete pathologische Zellen nachweisen zu können. Bei längeren Transportwegen Sputum mit 50%igem Alkohol im Verhältnis von 1:1 versetzen.