Feinnadelpunktate
Flüssigfixation: Wir empfehlen, das in die Nadel aspirierte Material flüssig zu fixieren. Sie geben dabei das Aspirat nicht auf Objektträger, sondern direkt in die Fixationsflüssikeit des SurePathTM- Behälters. Dazu lösen Sie die Spritze von der Nadel, füllen die Spritze mit Luft, setzen sie wieder auf die Nadel und pressen den Inhalt in die Flüssigkeit. Anschliessend aspirieren Sie wenig Flüssigkeit, um die Nadel zu spülen.
Grössere Flüssigkeitsmengen (ab 3 ml) bitte in geeignetem Gefäss direkt zur Untersuchung einsenden.
Konventionelle Ausstriche: Alternativ können Sie einen oder mehrere konventionelle Ausstriche anfertigen. Das Anfertigen von Ausstrichen bedarf aber besonderer Sorgfalt und Schnelligkeit, um mechanische Beschädigungen oder ein Austrocknen des Materials zu verhindern. Bei Feinnadelpunktaten setzen Sie die Nadelspitze auf den Objektträger und exprimieren einen (grossen) Tropfen, bitte nicht einfach aufspritzen. Der Tropfen verteilt sich nach Auflegen eines zweiten Objektträgers durch Kapillarität. Die beiden OT werden durch eine drucklos ausgeführte Gleitbewegung in Längsrichtung voneinander getrennt und sofort mit Spray oder in 95%igem Alkohol fixiert
Punktionsflüssigkeiten (Ergüsse u.a.)
Nach Möglichkeit genügend grosse Menge (bis 1 Liter gesamtes Material einsenden) sofort nach Entnahme zur Untersuchung einsenden. Keine Fixationsmittel oder Antikoagulantien beifügen. Bei längerer Transportdauer 2 Tropfen Merfen pro 100 ml Flüssigkeit beigeben.
Schicken Sie bitte wenn möglich das gesamte Material zur Untersuchung ein, dies erlaubt uns das Anfertigen von Ausstrichpräparaten und zusätzlich Zellblöcken für immunhistochemische und molekulare Zusatzuntersuchungen.
Urin
Spontanurin ist i.d.R. zellarm und diagnostisch wenig zuverlässig. Es wurde jedoch in Studien gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit Zellen eines high-grade Urothelkarzinoms (HGUC) zu identifizieren, vom untersuchten Volumen abhängt. Bei Präparation mittels ThinPrep wird empfohlen ein Minimum von 25 ml Spontanurin zu untersuchen [1]. Bei längerer Transportdauer 2 Tropfen Merfen pro 100 ml Flüssigkeit beigeben.
Für zytologische Untersuchungen geeignet ist Urin, welcher im Verlaufe des Vormittags in einem sterilen Gefäss aufgefangen wurde. Der erste Morgenurin eignet sich nicht für zytologische Untersuchungen.
Blasenspülung
Blasenspülungen haben eine höhere Sensitivität für die Detektion von Zellen eines HGUC verglichen mit Spontanurin [2], weshalb wir aktive Spülungen empfehlen. Nach Einführung eines Katheters wird die Blase entleert und durch Instillation und Aspiration von steriler physiologischer Kochsalzlösung kräftig gespült. Diese Flüssigkeit wird verworfen. Nun folgt die eigentliche Spülung mit 100 ml physiologischer Kochsalzlösung. Die Flüssigkeit wird etwa 10-mal kräftig instilliert und wieder aspiriert und anschliessend sofort zur Untersuchung gebracht. Bei längerer Transportdauer 2 Tropfen Merfen pro 100 ml Flüssigkeit beigeben.
Sputum
Da die zytologische Untersuchung des eingesandten Materials durch Beimengung von Speichel häufig und teilweise stark erschwert wird, muss der nüchterne Patient vorgängig den Mund gut spülen und gurgeln. Das frische Morgensputum muss jeweils sofort versandt werden, nach Möglichkeit an drei aufeinander folgenden Tagen, bitte Sputa nicht sammeln. Das vorgängige Beklopfen des Thorax erhöht die Wahrscheinlichkeit, vermutete pathologische Zellen nachweisen zu können. Bei längeren Transportwegen Sputum mit 50%igem Alkohol im Verhältnis von 1:1 versetzen.
Literaturangaben
[1] Rezaee N et al.: Journal of the American Society of Cytopathology. 2017; 6: 155-161. doi.org/10.1016/j.jasc.2017.04.001.
[2] Renshaw AA et al.: Cancer Cytopathology. 2019; 127: 116-119. doi.org/10.1002/cncy.22090.