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Zytologie der Harnwege

Die zytologische Interpretation von Spontanurin, Harnblasenspülungen aber auch Ileum-Conduit Urin erfolgt gemäss dem 'Paris for Reporting Urinary Cytology' [1].

Das Ziel der Zytologie der Harnwege ist die Diagnose von high grade Urothelkarzinomen (HGUC) und deren Abgrenzung von benignen Veränderungen und low grade urothelialen Neoplasien (LGUN). Letztere sind für ca. 80% der urothelialen Neoplasien verantwortlich und sind in der Regel zystoskopisch sichtbar, da papillär gebaut. Die Zellen von LGUN unterscheiden sich zytologisch häufig kaum von normalen Urothelzellen. Im Gegensatz dazu weisen Zellen eines HGUC Veränderungen auf, welche sie klar von benignen Urothelzellen abgrenzt. Das Paris System definiert morphologische Kriterien, welche die Zuordnung zu den verschiedenen Gruppen regelt und die zu einer Vereinheitlichung in der Diagnostik führt. Die Festlegung definierter morphologischer Kriterien hat die Rate der beschreibenden Diagnose ‘atypische Urothelzellen’ gesenkt und gleichzeitig den positiven prädiktiven Wert für HGUC erhöht, wenn atypische Urothelzellen berichtet werden. Das Paris System (TBS) unterscheidet insgesamt sechs diagnostische Gruppen (PDF Icon Paris System Übersicht).

Die standardisierte Interpretation erlaubt den individuelle Diagnosegruppen ein Risko für das Vorliegen einer high-grade Neoplasie (risk for high-grade malignancy, ROHM) zuzuordnen, was wiederum das klinische Management beeinflusst (PDF Icon ROHM individuelle Diagnosekategorien).

 

Literaturangaben
[1] Wojcik et al.: The Paris System for Reporting Urinary Cytology. 2022. 2nd edition. Springer Verlag. ISBN : 978-3-030-88685-1.